Auftaktlesung Heinrichsplatz
„Du küsst wie Rachmaninow“ Eine Liebesgeschichte. Siegfried Kühn
Freitag, 10. Juni 2022, 16 Uhr, Bühne Heinrichsplatz
In Potsdam gibt es das von düsteren Gerüchten umwaberte »Militärstädtchen« der Sowjetarmee. Die hält enge Verbindung zum Geheimdienst des Landes. In Potsdam, so legt es das Abkommen fest, residieren auch die Militärmissionen der Westmächte und dürfen sich fast frei im Land bewegen, wobei sie streng vom selben Geheimdienst beobachtet werden. Genauso wie die Potsdamer selbst. – »Wenn man etwas zu bereden hatte, traf man sich an der Grillbar im Interhotel.« So halten es auch Wanessa und ihre Freundin. An diesem Abend lernen die jungen Frauen zwei Männer kennen, Männer in Uniform.
Wanessa verliebt sich in den Franzosen Claude. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch findet sich Wanessa in einer Zelle im »Militärstädtchen« wieder. Doch einer der Geheimdienstler hält schützend die Hand über sie – und steht sich bald mit Claude auf Leben und Tod gegenüber.
Siegfried Kühn
- 1935 in Breslau geboren, lebt in Groß Jehser (Brandenburg)
- studierte Bergbau an der Ingenieurschule in Eisleben, ab 1958 Filmregie
- Arbeit als Regieassistent am Deutschen Theater
- ab 1967 Spielfilme bei der DEFA u.a. »Zeit der Störche«, »Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow«, »Wahlverwandtschaften«, »Der Traum vom Elch«, »Die Schauspielerin«
Bei den meisten seiner Filme war er Autor oder Mitautor des Drehbuchs. Seit 1990 schreibt er Drehbücher und literarische Texte. 2018 erschien sein Buch »Die Erdorgel oder Wunderbare abgründige Welt« – eine Biografie zwischen »Fiktion und Wirklichkeit«.