Literaturfestpreis 2020 vergeben
Der Literaturfestpreis Meißen 2020 wurde am Sonntag, dem 06. September zum Abschluss des Literaturfest vergeben.
Das 11. Meißner Literaturfest ist vorüber und es bleiben nun schöne Erinnerungen: an über 150 Lesungen; an 25 verschiedenen Leseorten; an Tausende mit Vergnügen Lauschende an den drei Literaturfesttagen und an die Vergabe des zweiten Meißner Literaturfestpreis – gestiftet vom Rotary-Club Meißen.
Die Preisträger sind:
Franziska Wilhelm für ihr Buch „Die schönsten Abgründe des Alltags“ und
Barbara Handke für ihre Erzählung „Sommergäste“
Franziska Wilhelm wurde in Erfurt geboren. Nach dem Abitur verschlug es sie für ein Jahr zum Jobben in ein gruseliges Londoner Mädcheninternat und dann zum Studieren nach Leipzig und Madrid. Mit ihrer meist skurrilen Prosa hat sie bereits mehrere Preise und Stipendien gewonnen. 2014 erschien ihr Debütroman „Meine Mutter schwebt im Weltall und Großmutter zieht Furchen“ im Klett-Cotta Verlag. Als Poetry Slammerin hat sie schon viele Bühnen Deutschlands bereist. Seit 2010 gehört sie als festes Mitglied zur Leipziger Lesebühne „Schkeuditzer Kreuz“. 2017 moderierte Franziska Wilhelm die mehrteilige Crossmedia-Show MDR Sputnik Slamedy. Zudem ist sie Mitinitiatorin der RadioPoeten, dem ersten Poetry-Slam-Podcast im deutschen Radio und Moderatorin beim Literatur-Podcast Seite 37 auf detektor.fm.
Mehr im Internet unter: www.franziska-wilhelm.de
Zur Preisverleihung heißt es:
Wenn man Franziska Wilhelms Vita nachlesen möchte, stößt man zuallererst auf folgendes wunderbares Zitat:
„Ich mag skurrile Texte, denn Schreiben heißt für mich, sich wundern. Lesen natürlich auch.“
Und das trifft sehr schön, warum sie dieses Jahr den Preis des Meißner Literaturfestes bekommt: Man wundert sich, wenn man Franziska Wilhelms Texte liest oder hört. Man wundert sich, wie sie es schafft, in so alltäglicher, lakonischer Sprache Begebenheiten zu erzählen, die uns allen so oder so ähnlich schon mal passiert sind. Man wundert sich, wenn diese kurzen Texte ganz unerwartet ins Skurrile abdriften. Man wundert sich, dass man den exakten Moment gar nicht bemerkt hat, in dem der beschriebene Alltag ins Absurde umschlägt. Und man freut sich, dass eine junge Autorin es schafft, alle Altersgruppen anzusprechen. Leser oder Zuhörer jeglichen Alters seufzen „Ja genau!“ und fühlen sich über die Generationen hinweg angesprochen.
Ein sehr erfrischendes Lese-Erlebnis, für das wir uns bei Franziska Wilhelm von Herzen bedanken und ihr sehr gern den Literaturfestpreis 2020 verleihen.
Barbara Handke
ist eine Sprachkünstlerin. Eine junge Autorin, die wundervoll mit Sprache umgehen und arbeiten kann. Als gelernte Buchhändlerin mit Studium Anglistik und Soziologie in Rostock und Leipzig, sowie als Lektorin und Verlagsmanagerin, ist sie es gewohnt mit Sprache sorgfältig zu arbeiten. Seit 2011 freiberuflich als Dozentin und Fachlektorin tätig, schreibt sie im Moment einer Dissertation am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien. Und ist Mitglied in der Gesellschaft für Schreibdidaktik und Schreibforschung. Sie hat bereits mehrere Bücher herausgegeben, darunter zwei literarische Texte: Wo ist Norden. Ein Nachwende-Roman. (ursprünglich 2018 bei BoD erschienen). Leipzig: edition überland März 2020 und Sommergäste: Erzählung. Leipzig: edition überland 2019, am Freitag hier auf dem Marktplatz von ihr vorgestellt.
Eine wundervolle Erzählung und ein sehr authentisches Lese-Erlebnis beim Literaturfest, für das wir uns bei Barbara Handke von Herzen bedanken und ihr sehr gern den Literaturfestpreis 2020 verleihen.
Mehr: https://www.woistnorden.de/ und https://centralbuero.de/