Bereits zum neunten Mal werden die Altstadt und die historischen Gebäude Meißens zu Schauplätzen von Geschichte und Geschichten. In der ganzen Stadt werden auf Plätzen, in Höfen, Kirchen und auch Gewölben spannende Lesungen zu den traditionellen Themenschwerpunkten „Historisches“ aus dem Mittelalter und der Renaissance sowie „Fantasy“ gehalten. Zusätzlich gibt es auch in diesem Jahr zwei Sonderthemen. Eines widmet sich „Berühmten Weltverbesserern“, im anderen geht es um „Die 68iger“.
In diesem Jahr jährt sich zum 400. Mal der zweite Prager Fenstersturz. Er markiert den Beginn des Dreißigjährigen Krieges und stellt einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte Europas dar. Auch Meißen blieb vom Dreißigjährigen Krieg nicht verschont. 1623 und 1630 wird die Stadt von der Pest heimgesucht. 1632 wird Meißen von kaiserlichen Truppen besetzt. Anfang Juni 1637 erobern, plündern und brandschatzen Schweden die Stadt. Sie wird dabei in weiten Teilen völlig zerstört.
Aus diesem Grunde widmet das Literaturfest Meißen dem Prager Fenstersturz und dem Dreißigjährigen Krieg einen Schwerpunkt im Bereich „Historisches“.
Von „Herr der Ringe“ über die „Chroniken von Narnia“ bis hin zu „Harry Potter“
Fantastische Literatur gibt es schon lange. Als eigenes Literaturgenre entstand Fantasy allerdings erst im 20. Jahrhundert. Als ihr Begründer gilt u. a. J. R. R. Tolkien, der mit seinen „Herr der Ringe“-Werken in den späten 1960er-Jahren einen regelrechten Boom auslöste. Aber auch der Autor der „Chroniken von Narnia“ C. S. Lewis hat zu dem Boom beigetragen. Vor wenigen Jahren erlebte Fantasy in der Literatur und im Film nochmals einen sehr starken Aufschwung. Als Auslöser gelten hier die Harry-Potter-Bücher und die „Herr der Ringe“-Verfilmung.
Das Literaturfest Meißen widmet einen Lese-Schwerpunkt der Fantasy-Literatur, da es so vielfältig und fantasiegeladen wie kein anderes Genre ist. Wussten Sie eigentlich, dass als bedeutende Vorläufer von Fantasy die Kinderbücher von Lewis Carroll („Alice im Wunderland“) und Lyman Frank Baum („Der Zauberer von OZ“) gelten.
Von Karl Marx über Martin Luther King bis zu Nelson Mandela
Vor 200 Jahren wurde Karl Marx und vor 100 Jahren Nelson Mandela geboren. Vor 50 Jahren, am 4. April 1968, starb Martin Luther King. Sie sind drei von vielen Persönlichkeiten, die durch ihr Wirken das Leben vieler Menschen verbessern und die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern wollten.
Das Literaturfest Meißen möchte in diesem Schwerpunkt nicht nur das Leben und Wirken besonderer Persönlichkeiten, sondern auch die Themen „Unterdrückung“, „Rassismus“, „Menschenrechte“ und „Widerstand“ in den Fokus stellen.
Vom Protest bis zur freien Liebe
Die Zahl »68« steht für ein Jahrzehnt der Rebellion. Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und rund um den Globus erhob sich vor 50 Jahren eine kritische Jugend.